Die ganze Schweiz
steht in den kommenden Jahren vor einer schweren Aufgabe. Zuzügler werden
stetig mehr, das Wohnungsangebot steigt jedoch nicht in gleichem Masse.
Allein
das Stadtgebiet Zürich erwartet in den nächsten 15 Jahren ca. 80‘000 Neubürger,
die alle einen adäquaten Wohnraum benötigen.
Das Problem ist
leicht erkennbar – der Platz ist beschränkt und der sogenannte „Speckgürtel“ inzwischen
bis an seine Grenzen der Belastbarkeit beplant. So heisst die Lösung aktuell „Verdichtung“
des bestehendem Wohnraums in den Quartieren durch eine höhere Ausnutzung,
Aufstockung oder dichtere Neubebauung, um so das Wohnungsangebot kontinuierlich
steigern zu können.
Hierfür wurde 2014
durch den Stadtrat die Bau- und Zonenverordnung durch eine Teilrevision (BZO 14) geändert, die
aber noch einiges an Planungsspielraum hergibt und eine wirklich grosse
Zukunftsvision für die Stadt Zürich vermissen lässt.
Allein durch Um-
und Aufzonungen, veränderte Erdgeschoss- und Untergeschossnutzungen und der
kernigen Botschaft die Quartiere zu erhalten, wird noch kein neuer Wohnraum
faktisch geschaffen.
Es steht ausser
Frage, dass die Wohnqualität in den Quartieren erhalten oder sogar verbessert
werden muss, aber das darf nicht auf Kosten einer unerlässlichen demographisch
bedingten Zunahme an Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten
gehen.
Aus Fehlern
anderer Städte sollte man jedoch lernen. So ist bei der Planung einer
erweiterten wohnwerten Zukunft in und um die Stadt Zürich auf keinen Fall die
Infrastruktur zu vergessen. Die Menschen müssen auch in ihre Quartiere kommen,
sie müssen für ihren Lebensunterhalt sorgen, einkaufen, zum Arzt gehen oder die
Kinder in die Schule schicken können. Bei höherer Verdichtung muss vordergründig
an die Verkehrsinfrastruktur durch Strassen, Zuwegungen und öffentliche
Verkehrsmittel gedacht werden, eine sinnvolle zukunftssichere Energieversorgung
und Entsorgung.
Das alles
möglichst in einer Weise, dass trotz eines „Mehrs“ an Wohnungen und Häusern, durch
eine Vielzahl von Naherholungsmöglichkeiten und ausgewiesenen Grünflächenareale
das Leben in den Quartieren noch Freude bedeutet und nicht nur schnödes
Übernachten.